Wenn man beruflich unterwegs ist, ist man damit meist nicht
allein. Ökologisch richtig reisen, heißt zudem auch die Bahn nehmen.
Dabei ist zu beachten wo man sich genau aufhält. Fällt man
meist nicht mehr mit seinem Anzug in einer Regionalbahn auf, da es meist eine
Pendelstrecke für viele Arbeitstätige ist, zieht man die abfälligen Blicke
seiner Mitreisenden auf sich, wenn man den Laptop auspackt um zu arbeiten.
Mit diesem verhalten signalisiert man eindeutig: „Ja, ich
arbeite gerne und bin auch wichtig! Ich muss das jetzt machen.“
Die im Halbschlaf vor sich her schaukelnden Personen, die
mit einem reisen, scheinen dies nicht verstehen zu können. Abfällige Blicke
werden gefolgt vom Verdrehen der Augen.
Ganz anders stellt sich die Situation aber im ICE dar. Dort
durfte ich nun öfter mal Gast sein, natürlich in Anzug. Hier fällt man zu
Stoßzeiten auf, wenn man nicht im Business-Look gekleidet auftritt. Man grenzt
sich vielmehr von den anderen Reisenden, meist Berufspendlern, ab weil man über
keine BahnCard100 verfügt. Das gute Online-Ticket ruft keine Begeisterung in
der technisierten Welt hervor.
Ein weiterer Aspekt im Auffallen ist das demonstrative
Nichtarbeiten! Wie oft zog ich schon neidische Blicke auf mich, weil ich weder
Ausdrucke beschrieb, noch auf dem Notebook einhämmerte. Einfach nur dasitzen
und verträumt aus dem Fenster blicken.
„Ich genieße die Reise und brauch keinen Stress!“