Ich war längere Zeit meiner großen Liebe, der Stadt Leipzig, fern geblieben. Fast zwei Jahre blieb ich fern und vor ein paar Wochen erfolgte das Widersehen. Sicherlich fühlte ich mich teilweise fremd. Neue Baustellen überall, z.B. der Umbau der Blechbüchse. Dafür war die Großbaustelle City-Tunnel weiterhin präsent.
Als ich mit einer Freundin in einem Café in der Gottschedstraße saß, fiel mir plötzlich auf der gegenüberliegenden Straßenseite etwas auf. Angebracht an dem sehr zerfallen aussehenden Plattenbau klebte eine Überwachungskamera. Irritiert fragte ich nach, ob die sich vermehrt hätten in meiner Abwesenheit. Die Antwort fiel knapp und präzise aus: "Man nimmt sie nach der Zeit nicht mehr wahr. Aber es sind sehr viele in Leipzig."
So wurde mir ein weiteres Mal bewusst, dass Leipzig in Sachsen liegt. Ein Fakt, den ich in meiner Einfältigkeit sehr gerne verdrängt habe. Umso erstaunlicher finde ich den Vorstoß der örtlichen Grünen. Sie fordern, dass mehr auf die Kameras hingewiesen werden müsste.
Dies ist für mich eine sehr komische Ansicht, spiegelt aber auch die Hilflosigkeit wider mit der man in der dortigen Politik agiert. Das Problem ist sicherlich weniger das Hinweisen, sondern die übertriebene Überwachung.
In der LVZ gibt der örtliche Polizeisprecher zu, dass es zu einer Verlagerung der Kriminalität kommen könnte. Dafür könne man aber Handtaschendiebstähle besser aufklären.
Na, wenn sich dann der Aufwand nicht gelohnt hat...
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