Welt-AIDS-TAG |
Am Donnerstag ist wieder der 01. Dezember und damit
Welt-AIDS-Tag. Einmal im Jahr wird daran erinnert, was die meisten das gesamte
Jahr vergessen oder verdrängen wollen. Dabei wird es der Krankheit nicht
gerecht, da eine HIV-Infizierung meist ein Leben lang bleibt.
Prominenz und Organisationen beteiligen sich wieder an
Aktionen und den Tag selber. So auch die Hochschule Harz, die das aberhauptsächlich erneut dem HIT (Harzer Interessenverband der
Tourismusstudierenden e.V.) überlassen. Dass dies dort zur lästigen
Pflichtveranstaltung verkommt, wurde mir schon vor Jahren bewusst. Jedes Jahr
spult man das selber Programm herunter, hat Probleme Freiwillige zu finden und
regiert in der Außendarstellung eher mit Gleichgültigkeit. Und das obwohl diese
studentische Initiative über eine große Mitgliedschaft verfügt. Gerne wird die
Namenspräsentation sogar mit Hüftbewegungen, Hoppsern und Jubelarien begleitet.
Aber das allgemeine Interesse am Welt-AIDS-Tag scheint auch dort immer mehr
nachzulassen.
Aber genau das ist schade, denn es zeigt das allgemeine
zurückgehende Interesse. Während zwar auch die Zahl der Infizierten sinkt, darf
man dies nicht wirklich als Wendepunkt auffassen. „Sicher zusammenleben“
beginnt in den Köpfen, etwas was manch Mitglied des HITs aus meinen Erfahrungen
nur um den 01. Dezember begreift und bei der nächsten Studentenfeier mit den
Worten „Ich nehme doch die Pille“ wieder vergessen hat.
Verwunderlich ist es daher nicht, dass die Stände nicht mehr
den ganzen Tag aufgestellt werden, sondern nur noch zweieinhalb bis drei
Stunden. Auch ist es nicht verwunderlich, dass der HIT dies nicht in die aktuellen Meldungen legt, sondern stattdessen lieber ein Gewinnspiel mit einer
Bank bewirbt, dass ihnen 1.000 EUR bieten könnte (und im Übrigen schon abgelaufen
ist). Die Hochschule Harz nutzt die ganze Veranstaltung natürlich auch nur als
Beifahrer für die schnöde PR. Alles Weitere würde ja Arbeit machen.
Aber letztlich sehe ich an dem Verhalten des HIT, der HS
Harz und auch meiner restlichen Umgebung. AIDS und HIV sind Bestandteil des
öffentlichen Lebens geworden. Man hat sich damit abgefunden und will nicht mehr
kämpfen. Wozu auch? Dies würde ja Interesse voraussetzen.
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