Freitag, 16. September 2011

Eishockey-Profis beim Arbeitsamt?

Es ist ein Artikel, der mich verwundert die Augen reiben ließ. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt über normale Verträge in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Interessanterweise wird dort berichtet, dass fast alle Spieler nur acht oder neun Monate im Jahr angestellt sind. Die restlichen Monate sind sie arbeitslos gemeldet und erhalte demzufolge Arbeitslosengeld.

Man kommt also zum Schluss, dass die teuren Profis, genau wie die minder teuren, im Sommer vom Staat bezahlt werden. Und der Höchstsatz beim Arbeitslosengeld liegt bei 2.250 EUR. Dies ist natürlich für den normalen Verbraucher oder Arbeitslosen eine ordentliche Summe Geld.
Selbst wenn es nur im Vergleich zur Gesamtbevölkerung wenige Eishockeyspieler gibt, so ist dies eine Praxis, die moralisch zweifelhaft ist. Selbst "Argumente", dass dies jeder so macht und kleine Vereine sich dies sonst nicht leisten könnten, erinnert mich an dreistes Verhalten von Arbeitgeber möglicher Aufstocker. Da kam es immer wieder vor, dass er Arbeitgeber einen sehr niedrigen Lohn bezahlte, aber selbst im Bewerbungsgespräch darauf hinwies, dass man den Restbetrag über das Arbeitsamt beziehen kann. Bei den Anträgen würde man schon helfen.

Darüber hinaus ist es wenig nachvollziehbar, ob ein Spieler, der im Jahr 100.000 oder 200.000 EUR erhält dazu noch mehr Geld bekommen muss. Und nicht jeder Spieler verdient in diesen Maßen. Dennoch ist der Spieler nicht vermittelbar. Wer stellt denn jemanden ein, der zwei oder drei Monate nur arbeiten kann?

Auch wenn das Verhalten sicherlich rechtlich nicht anfechtbar ist, könnte es sich zu einem Imageproblem der Liga entwickeln. Warum ist es nicht möglich zwölf Monate den Vertrag laufen zu lassen? Dabei ist es egal, ob der Spieler mehr Geld verdienen will oder der Verein nicht so viel zahlen möchte. Letztlich bindet man die Spieler über Jahre.

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