Donnerstag, 28. Juni 2012

Deutschland gegen Italien - Eine gerechte Niederlage

Mit der Niederlage gegen Italien scheidet die deutsche Nationalmannschaft verdient aus dem Turnier. 
Von Beginn an hatte man nicht das Gefühl der Überlegenheit des deutschen Fußballspiels. Vielmehr täuschten die Ergebnisse über die eigentliche Leistung hinweg. Höhepunkt hierbei war der Kommentar von Thomas Müller zu den Journalisten, dass diese immer etwas schlechtes auszusetzen hatte.

Im Ergebnis hatte Trainer Jogi Löw stets die richtige Strategie; unvermeidlich zu sagen, dass auch eine solche Strähne irgendwann beendet ist. Podolski blieb mal wieder ohne Wirkung auf der linken Seite und Gomez macht keine Tore, wenn er nicht angeschossen wird. Beides sind sehr gute Spieler, aber nicht kompatibel mit jeglicher Art von Mitspielern. Während Gomez gerne angeschossen wird um den Ball über die Torlinie zu drücken, ist Podolski nicht für das derzeitige System zu gebrauchen, auch wenn er "gut nach hinten arbeitet". 
In der Aufstellung war ein defensiver Touch vorhanden, der nach dem Rückstand zum Mühlenstein um die Hälse der Spiel wurde. 


Die Italiener schafften es geschafft die Räume geschickt zuzustellen. Dies erledigten sie aber nicht mit einer tollen Raumdeckung, sondern mit der puren Quantität der Spieler. So toll Mario Gomez als Stürmer auch ist, er kann kann den Ball nicht wirklich behaupten. Diesen Fehler erkannte Jogi Löw erst recht spät, leider. Miroslav Klose ist agiler im Sturm und verteidigt Bälle, holt sie sich und verteilt sie danach. Es ist eine andere Art des Stürmers. 
Lukas Podolski ist ein Spieler, der sehr gute Qualitäten mitbringt, aber er wirkt begrenzt, wenn er im deutschen Dress spielt. Hektisch und viel zu schnell den Abschluss suchend, verliert er Bälle. Dabei ist Mesut Özil meist der Leidtragende. Man hat gegen Griechenland gesehen wie er aufblühen kann, wenn er Mitspieler hat, die das Kurzpassspiel von ihm mitgehen können. Diese fehlten ihm heute ein weiteres Mal.

Insgesamt hat sich der Trainer das erste Mal in diesem Turnier verschätzt. Auch wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft eine gute Europameisterschaft gespielt hat, ist es folgerichtig, dass sie gegen mäßig spielende Italiener verloren. 
Ein Freund, Bayernfan, spricht immer voller Begeisterung von den Dortmunder Spieler. Sie seien noch nicht im Erfolgsgefühle eingebunden, spielen Fußball, probieren etwas und lassen auch Fehlschläge zu. Bei der deutschen Mannschaft gehe es aber recht bayrisch zu. Keine Ballverluste und in der Offensive kein Risiko, nur sichere Torchancen abschließen. Damit verspielt man Minuten und schafft nie den notwendigen Druck.

Leider musste er Recht behalten. Es fehlt der unbändige Spaß am Spiel und das Erzwingen des Erfolgs. Aber in zwei Jahren ist die nächste Chance.

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